Samstag, 4. August 2012

Wie man eine IP Adresse aus den USA bekommt

Schon bei der Bestellung meines Nexus One hatte ich eine Beschreibung eingebaut, wie man seinen Rechner so konfiguriert, dass er eine IP Adresse aus den USA hat. Und dann entsprechende Onlineangebote nutzen kann. Hier die Beschreibung in einer aktualisierten und kompakteren Form:

Tor ist der Schlüssel

Ich halte weiterhin den Anonymisierungsdienst Tor sowohl für den einfachsten wie auch den sichersten Weg. Die Nutzung von Proxys ist im Vergleich dazu nach meiner Erfahrung viel unzuverlässiger und man weis letztlich nie, was der Proxybetreiber so alles mit den über sein System laufenden Daten anstellt. Das Tor Setup ist seit der Nexus One Bestellung in 2010 auch noch einmal einfacher geworden und erfordert nur wenige Schritte:

  1. Download des Tor Browser Bundles. Das TBB ist ein Paket, welches gleich mit einem passend konfigurierten Browser kommt. Man muss also nicht mehr seinen normalen Browser umkonfigurieren, was die Tor Nutzung noch viel umstandloser macht.
  2. Das Paket nach den Anweisungen auf der Seite installieren.
Danach kann man einen ersten Test machen um sich an die Umgebung zu gewöhnen und um zu prüfen ob alles funktioniert. Man wird normalerweise gleich feststellen, dass die Internetnutzung über Tor deutlich langsamer ist als ohne.

Anpassung von Tor

Wenn Tor so weit läuft folgt der Schritt, der uns die US IP Adresse bringt. Dazu ein winziger Exkurs in die Funktionsweise von Tor: Dieser Dienst leitet Internetzugriffe über ein Netzwerk von Knoten (nodes) um auf diese Weise die Herkunft einer Abfrage zu verschleiern. Der Webdienst, den man aufrufen möchte, sieht damit die IP Adresse des letzten Knotens (des Ausgangsknotens / exitnodes) und nicht mehr die des Ausgangsrechners.

Da viele Knoten in den USA sind kann es zufällig schon ohne weitere Einstellungen an Tor so sein, dass man eine US IP Adresse hat, aber darauf kann man sich nicht verlassen. Man kann dies aber erzwingen und zwar mit einer einzigen Zeile in der Tor Konfigurationsdatei torrc. Diese findet man im Verzeichnis

..\Tor Browser\Data\Tor\torrc

In dieser Datei fügt man am Ende diese Zeile hinzu:

ExitNodes {US}

Diese Änderung sollte man machen während Tor nicht läuft, sonst kann es passieren, dass wieder die Originalversion hergestellt wird. Zur Bearbeitung kann man die Datei temporär in torrc.txt oder so umbenennen, damit man unter Windows den Standardeditor verwenden kann.

Voila, damit ist man fertig. Wenn man Tor jetzt startet bemerkt man meist einen längeren Startvorgang als zuvor, da erst entsprechende Knoten gesucht werden müssen. Wenn man dann Online ist wird sich die Geschwindigkeit oft nochmal verringert haben, aber man gilt jetzt aus Sicht des Internets als Surfer aus den USA:)

Andere Länder

Der gleiche Trick funktioniert natürlich auch mit anderen Ländern. Man muss dazu nur das US in der Zeile durch einen entsprechenden anderen Ländercode ersetzen. Aber: Das funktioniert nur, wenn es in dem entsprechenden Land tatsächlich Knoten gibt. Bei mir ist der Versuch einen Knoten in UK zu verwenden 
z. B. bei verschiedenen Gelegenheiten gescheitert, in diesem Fall startet Tor letztlich gar nicht.

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