Dienstag, 11. Oktober 2011

Vom Nexus One zum Samsung Galaxy S II

Vor 19 Monaten kam mit dem Nexus One das erste Smartphone ins Haus. Es hat die Erwartungen mehr als erfüllt und sich inzwischen in fast jeden Teil des eigenen Lebens gedrängt. Eigentlich wäre allein das einen eigenen Blogpost wert. Vielleicht später einmal. Nachdem in den letzten Monaten aber der Speicher des Nexus den immer gewaltiger werdenden Apps nicht mehr so richtig gewachsen war musste (sic) jetzt ein neues Gerät her.
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Das Samsung Galaxy SII ist dabei zwar schon fast ein halbes Jahr als, hat sich aber offenbar bereits an die 10 Millionen Mal verkauft, muss auch den Vergleich zum gerade erst vorgestellten iPhone 4S nicht scheuen und hat inzwischen ein gesundes Preisleistungsverhältnis. Und einen krassen Bildschirm. Trotzdem ist es eine Umstellung von einem Gerät mit pure Android auf ein Produkt welches einige Anpassungen erfahren hat. Hier meine Gedanken dazu im Zuge der Migration.

Hardware – Leicht und schwarz und schön

Das Galaxy ist eine Schönheit. Punkt. Mögen sich einige über ‘mangelnde’ Wertigkeit des extrem leichten Gerätes (noch mal 12 Gramm weniger als mein deutlich kleineres Nexus) beschweren, für mich liegt es sehr gut in der Hand und wirkt sehr stabil. Auch das einige die extrem dünne Rückwand als zerbrechlich bezeichnet haben lässt sich nicht nachvollziehen:
DSC_5914Man hat eher den Eindruck als ob dieses harte, genau passende Stück Kunststoff erst dem Gerät die enorme Festigkeit verleiht. Und von den unglaublichen Farben des Bildschirms und dem extrem tiefen Schwarz, welches die Grenzen zum Gehäuse verschwinden lässt, haben schon viele geschwärmt. Ich auch.

Kies – Kommt damit etwa ein iTunes ins Haus?

Während das neue Handy noch lädt wird die Kies Software heruntergeladen. Das sind mal eben 82 Megabyte. Die Beschreibung auf der Webseite, die man während der langen Download Zeit schon mal lesen kann, macht mir Angst: Ich will meinen Kalender nicht mit meinem PC synchronisieren! Und auch nicht meine eMails oder Kontakte! Wozu bin ich denn mit Google in die Cloud gegangen? Hoffentlich kann ich auch weiterhin alle Kontakte, Mails und Kalendereinträge ganz normal über das Google Konto installieren.
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Nicht umgehen lässt sich aber offenbar die Kies Software bei der Installation von Android Updates. Damit geht ein Vorteil flöten, mit den ich früher die Apple Fraktion immer geärgert hatte: das mein Android Gerät ein vollständig eigenständiger Computer sei, der es nicht nötig habe (wie ein iPhone) mit einem PC gekoppelt zu werden. Schade eigentlich.

Erstes Einschalten: Problemlos und wie gewohnt

Der Start des SGSII ist dann eigentlich genauso wie beim Nexus One: Verbinden mit dem Android Konto, Start der Synchronisierung und so weiter. Läuft so weit gut, nur das W-LAN Passwort für das heimische Netz kommt nicht mit (oder es dauert mir zu lange). Trage ich also das 50-stellige Zufallspasswort von Hand ein, dann funktioniert der W-LAN Zugriff.
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Beim Installieren von Apps über den Market das erste Problem: Die Downloads starten nicht. Starte das Galaxy neu, danach gehen die Download los. Schön ist der erste Blick in die Speicherverwaltung: Da wo es in meinem Nexus schon monatelang eng war begrüßen mich jetzt 1,9 GB freier Speicherplatz. Das hat Zukunft:)

Firmware Aktualisierung

Damit sich das Problem mit dem Market nicht wiederholt will ich sofort das ja schon verfügbare Update auf Android 2.3.4 installieren, was tatsächlich nur über Kies geht. Also die Software gestartet und das Galaxy per USB angeschlossen. Es wird automatisch erkannt, wobei der ganze Prozess auf dem schon etwas älteren Laptop einige Minuten braucht. Sofort wird die Firmware Aktualisierung angeboten.
Im Dialog verneine bzw. überspringe ich alle Angebote die Daten vom Handy zu sichern, zum einen ist noch nichts drauf, dass nicht auch in der Cloud wäre, zum anderen soll gar nichts in Kies landen. Wenn ich das Gerät erst intensiver nutze wird sich das vielleicht ändern.
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Der erste Installationsversuch geht schnell zu Ende und bricht mit der Meldung ab, dass 3000 MB Platz gebraucht würden! Leider ist die Platte gerade voll, aber völlig unklar ist mir, was in dieser riesigen Datenmenge stecken soll!? Die Android Updates auf dem Nexus waren selbst im größten Fall deutlich kleiner als 100 MB. Was hat Samsung da alles mit reingepackt? Jedenfalls ist es kein Wunder, dass solche Updates nicht über das Smartphone selbst vollzogen werden können.
Aber auch der Download am PC mit unserer 2 MBit Leitung ist nicht lustig und braucht seine Zeit. Das angekoppelte Smartphone kann in dieser Zeit immerhin Strom aus dem USB Anschluss ziehen, dafür lässt sich das Fenster mit der Fortschrittsanzeige auf dem PC nicht in den Hintergrund schieben. So sind im Grunde beide Geräte blockiert.
Irgendwann ist der Download beendet und die neue Firmware wird aufgespielt. Das Smartphone braucht einige Zeit für den Reboot und ist dann auf Android 2.3.4. Für mich ein ‘Rückschritt’, hatte das Nexus One doch vor zwei Wochen das Upgrade auf 2.3.6 erhalten.

Der Android Market im Netz

In der Webversion des Android Markets ist das SGSII nun auch verfügbar als Zielgerät zusammen mit dem Nexus One. Hier kann man schon Software installieren während sich Kies noch mit dem Firmware Update abmüht. Klappt so weit wunderbar.

Spielen mit Kies

Danach will dann Kies ausprobiert werden, nicht dass ich diese Software verdamme und dabei ist sie ganz toll. Das einzig auf Anhieb interessante scheinen die Samsung Apps zu sein. Komischerweise will die gerade frisch installierte Anwendung sie gleich noch mal aktualisieren und meldet dann erst Mal, dass die Apps nicht für mein Gerät verfügbar sein. Davon nicht irritieren lassen, der App Store kommt dann doch noch, nachdem man eine furchterregende Haftungsausschlusserklärung ‘unterzeichnet’ hat.
Komischerweise werden mir lauter Bada Apps angeboten und man muss sich irgendwie bei Samsung anmelden (danach wurde ich früher schon gefragt und habe das verweigert). Also lasse ich Kies dann doch links liegen. Vielleicht komme ich später noch mal zurück, aber nicht heute.
Sehe später, dass der Samsung App Store auch direkt auf dem Smartphone verfügbar ist, so wie es sein sollte. Interessanterweise hat Samsung Android nicht so verändert, dass Installationen von diese Market ohne Warnung funktionieren. Auch hier muss man in den Einstellungen erst die App Installation von Unbekannten Quellen freischalten. Finde ich gut!

Produktiv gehen

Ansonsten ist der Umstieg vom reinen Android auf die Samsung Variante bisher schnell gegangen. Praktisch sind die Ordner, die für mich eine bisher verwendete App überflüssig machen und die Möglichkeit einfach Screenshots anzufertigen. Ob ich mich mit den ganzen Samsung Apps anfreunden kann muss die Zeit zeigen, aber man muss ja deshalb auf keine seiner gewohnten Apps verzichten.
Fazit nach 4 Stunden SGSII Besitz: Es gibt keinen Grund es wieder abzugeben:)

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