Montag, 6. April 2009

Wie kam die schöne Flasche auf den Hankenüll

P1170443 Bei der letzten Wanderung mit dem Hund im nahen Teutoburger Wald fand ich eine alte Getränkeflasche mit interessanter Form. Ich habe sie bis nach Hause getragen um zu sehen wie weit ich mit Hilfe des Internets der Frage nachgehen kann:

Wie kam die schöne Flasche auf den Hankenüll?

Zum Fundort: Was  ist der Hankenüll?

Der Hankenüll ist meines Wissens die höchste Erhebung des Teutoburger Waldes, abgesehen von den Bergen an Anfang und Ende. Laut dem spärlichen Artikel in der Wikipedia ist er 307m hoch. Er wird gekennzeichnet durch einen alten Grenzstein, der im 19. Jhrd. die Grenze zwischen Hannover und Preußen kennzeichnete.

Über den Hankenüll  führt der Hermannsweg, jener Wanderweg, der immer entlang des Kammes des Teutoburger Walds verläuft. In einer schlammigen Stelle dieses Wanderwegs lag die Flasche nicht mehr als 10m vom ‘Gipfel’ entfernt.

Was ist das für eine Flasche?

P1170445 Die Form der Flasche ähnelt eine langgezogenen Variante der Orangina-Flasche. Es ist eine 0.2l Flasche. Am Hals hat sie jedoch eine 10 flächige Abflachung, ähnlich wie ein Schraubansatz. Gibt es eigentlich so etwas wie ein Flaschenformenarchiv oder –museum im Internet?

Leider hat das ‘europaweit einzigartige’ Flaschenmuseum von "Flaschen-Sepp" in der Käserei Kappelimatt offenbar keinen eigenen Internetauftritt. Da ist das Baby Bottle Museum schon viel besser aufgestellt, aber ich bin mir einigermaßen sicher, dass es sich bei meiner Flasche nicht um ein Utensil für Babies handelt.

Da ist die Googlesuche nach ‘Flaschenformen’ schon ergebnisreicher. So findet man viele Seiten, die sich mit Formen von Weinflaschen befassen. Dort kann man z. B. lernen was ein Fiasco ist. Meine Flasche ist allerdings kein Fiasko.

Am Boden der Flasche findet sich ein in Glas geprägter Herstellername:

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Die ‘Süssmoster Genossenschaft’! Leider scheint sie nicht im Internet vertreten zu sein. Hier findet man nur diverse Telefonbucheinträge der ‘Deutsche Süßmoster-Genossenschaft eG’. Ob die überhaupt etwas mit meiner Flasche zu tun hat?

Bleiben als letzter Hinweis noch die Reste des Etiketts. Es zeigt in einer Art Strahlenkranz ein flaches Römerglas. Darüber ist gerade noch der Schriftzug APFELSAFT in zwei Zeilen zu sehen, wobei ein Apfelblatt aus dem Text entspringt. Gibt es wohl so etwas  wie Etikettenarchive im Internet? Offenbar nicht…

Da sich die Identität der Flasche nicht wirklich feststellen lässt bleiben nur Vermutungen: Ich halte die Flasche für schon etwas älter. Das Etikettendesign wirkt nicht mehr top-aktuell und die Form der Flasche kommt mir auch unbekannt vor.

Wie könnte die Flasche zum Hankenüll gelangt sein?

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Hier bleibt dann wohl nur noch ganz wilde Spekulation.

Theorie A: Da die Flasche direkt am Hermannsweg lag könnte sie von Wanderern, die keine rechten Naturfreunde waren, einfach weggeworfen worden sein. Das müsste dann wohl vor der Einführung des Flaschenpfands gewesen sein.

Theorie B: Auch am letzten Samstag waren im Wald etliche Leute unterwegs, die ihrer Kettensäge etwas Auslauf gönnten und das Brennholz für die nächsten Winter fertig machten. Da man bei dieser anstrengenden und gefährlichen Arbeit kein Bier trinken kann wäre die zweite Theorie, dass die Flasche ein Überbleibsel von Holzarbeiten im Wald ist. Als Untertheorie erscheint es noch plausibel, dass die Waldarbeiter nicht mit den Waldbesitzern identisch waren, da diese wohl kaum ihren eigenen Wald vermüllt hätten.

Theorie C: Auch bei den Jagden in Herbst und Winter werden die beteiligten Personen durstig. Allerdings erscheint diese Theorie nicht ganz so plausibel, da hier eher Heißgetränke gereicht werden.

Nun, ich werde wohl keine dieser Theorien jemals verifizieren können. Falls mir aber jemand eine plausible Geschichte zu der Flasche präsentieren kann, so werde ich ihm einen Cappuccino in unserem Café ausgeben:)

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